Ein Blick hinter die Kulissen der Federal Reserve offenbart die wachsende Besorgnis über den Einsatz von Hebel im 27-Billionen-Dollar-Markt für US-Staatsanleihen. Laut den Protokollen der letzten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der Fed, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, betrachten hochrangige Fed-Beamte diese Hebel als potenzielles Risiko für die Finanzstabilität.
Der Einsatz von Hebel im Treasury-Markt ist nicht neu, doch die zunehmende Popularität des sogenannten Basis-Trades hat die Alarmglocken läuten lassen. Bei diesem Trade wird eine Short-Position in Treasury-Futures mit einer Long-Position in Treasury-Kassapapieren kombiniert, wobei das Geschäft über den Repo-Markt finanziert wird. Bereits im letzten Jahr hatten Mitarbeiter der Fed und des Finanzministeriums in einem Papier darauf hingewiesen, dass diese Basis-Trades von Hedgefonds einer "fortgesetzten und sorgfältigen Überwachung" bedürfen.
Lawrence Gillum, Chefstratege für festverzinsliche Wertpapiere bei LPL Financial, sieht in der Popularität des Basis-Trades zwar keine unmittelbare Gefahr für die Marktvolatilität, warnt jedoch vor möglichen zukünftigen Marktstörungen.
Neben den Hebeln im Treasury-Markt listeten die Protokolle der Fed auch andere Risiken auf, die es zu beobachten gilt. Dazu gehören nicht realisierte Verluste auf Wertpapieren im Bankensystem, Risiken im Zusammenhang mit Gewerbeimmobilien und Cyber-Bedrohungen.
Nach der Veröffentlichung der Fed-Protokolle sanken die Renditen für 10- und 30-jährige Staatsanleihen auf den niedrigsten Stand des Jahres, da Investoren sich auf die erste Zinssenkung der Fed im September vorbereiten. Bloomberg berichtete zudem, dass die gehebelten Positionen in Treasury-Futures auf ein Rekordhoch gestiegen sind, was teilweise dem Basis-Trade zugeschrieben wird.